Adventskonzert Evangelischen Kirche Rötteln, Die Oberbadische 5. 12.2007

Weihnacht rund um die Welt

Adventskonzert in der Evangelischen Kirche Rötteln zu Gunsten der Kinderkirche

Von Gottfried Driesch


Lörrach. Für jeden Tag im Adventskalender machten sie ein musikalisches Türchen auf. Eveline lnès Bill, Sopran, und Evelyne Handschin, Orgel, erfreuten ihr Publikum am ersten Adventssonntag in der Kirche Rötteln mit weihnachtlicher Musik. Die Kollekte am Kirchenausgang war für die Herstellung der Kinderkirche Rötteln bestimmt.

Pfarrerin Beate Schmidtgen stellte die beiden Künstlerinnen aus der Schweiz kurz vor. Es sollte ein Fest der Klangschönheit werden. Eveline Inès Bill verlieh den Liedern mit ihrer vollen, runden und in allen Lagen mühelos geführten Stimme eine hohe Qualität. Die Sopranistin stellte zunächst kurz die Idee des Programms vor. Mit den 24 einzelnen Liedern, Orgelstücken oder Gedichten aus vielen Sprachen, Jahrhunderte und Kulturen sollten die Tage der Adventszeit symbolisiert werden. Zu den Adventssonntagen wurde eine Zäsur eingelegt und eine weitere Kerze auf dem Altar entzündet.

Evelyne Handschin konnte bei einigen Chorälen von Johann Sebastian Bach den Klang der Orgel auskosten und ihr ganzes Können zeigen. Sonst hielt sie sich als Begleiterin wohltuend zurück und stellte sich ganz in den Dienst der Gesangssolistin. Dabei zauberte Handschin einige verblüffende Effekte auf der Orgel. Beim Lied „Santa Claus is comin‘ to town“ klang die Begleitung fast wie von einer mechanischen Drehorgel. Und beim anschließenden „Jolly old Saint Nicholas“ meinte man ein Glockenspiel zu hören.

Eveline Inès Bill hatte die Lieder sehr gründlich vorbereitet. Mit guter Diktion und sauberer Intonation beherrschte sie die weite Palette von traditionellen Weisen bis zu Kompositionen von Max Reger (1873-1916). Gerade die beiden Reger-Lieder „Christkindleins Wiegenlied“ und „Mariä Wiegenlied“ wurden zu einem wahren Ohrenschmaus. Etwas unverständlich blieb, warum die Sängerin bei den beiden Weihnachtsliedern von Peter Cornelius „Christkind“ und „Die Könige“ die vom Komponisten vorgegebenen Tempobezeichnungen ignorierte und fast ins Gegenteil verkehrte.

Mit Gedichten von Joseph von Eichendorff, „Weihnachten“, und „Der Stern“ von Wilhelm Busch, gesprochen von Eveline lnès Bill, kam auch des gesprochene Wort zur Geltung. Die Zuhörer spendeten nach jedem Block und zum Schluss des Konzerts reichlich Beifall.


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